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16. Oktober / Th Zwei
Tage lang packen und putzen, danach Unmengen von Gepäck im Auto
und im Wohnwagen verstauen.
Für die Fahrt von Vilamoura nach Büttenhardt brauchten wir 4
Tage und alles ging problemlos über die Bühne. Nur ganz am
Schluss, ein paar Kilometer vor Schaffhausen, sassen wir noch
eine Stunde in einem unfallbedingten Stau fest.
Nach einer Verschnaufpause in Büttenhardt sind wir gestern dann
definitiv wieder ins Rheintal übersiedelt. Wir freuten uns
natürlich über das schöne Herbstwetter und die farbigen Wälder
in der Schweiz.
Auf unserer Reise haben wir gut 15'000 Seemeilen zurückgelegt
(ca. 27'000 km), bei einem geschätzen Schnitt von 4 Knoten macht
das 3750 Stunden oder 156 Tage. Während etwa dieser Zeit waren
wir rund um die Uhr auf dem Wasser. Dabei haben wir gelernt,
dass Segeln nicht einfach nur Spass macht, sondern sehr
anstrengend und auch eintönig sein kann.
Zweimal haben wir den Äquator überquert und sind um den
südlichsten und den südwestlichsten Punkt Afrikas gesegelt. Wir
haben 17 verschiedene Länder besucht.
Knapp 15'000 Fotos haben wir gemacht und ca. 15 Stunden
Videoaufnahmen.
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6. Oktober / Th
Vorgestellt hatten wir uns 7-8 Tage gemütliches seglen mit
Rückenwind. Nach den Windprognosen erwarteten wir 8-9 Tage mit
halbem Wind gemütlich segeln. Tatsächlich sind wir 11 Tage
gesegelt, davon 9 hart am Wind mit 20-33 Knoten Wind und Seegang
von drei verschiedenen Seiten. Dazu immer bewölkt bis bedeckt,
hin und wieder ein Regenguss und ganz selten ein paar
Sonnenstrahlen. Also definitiv nicht das Grüne von die Ei.
Die letzten zwei Tage waren dann doch noch ein wenig angenehmer,
mit weniger Wind und strahlend schönem Wetter. Und der Wind hat
sogar noch so gedreht, dass wir praktisch alles segeln konnten,
auf direktem Kurs.
Heute morgen früh sind wir nun also am Ziel unserer Reise
angekommen, in Vilamoura in der Algarve, Portugal. Jetzt heisst
es packen, putzen und dann zurück in die Schweiz. Meine Eltern
haben ihre Wohnwagenferien spontan nach Portugal verlegt und
nehmen uns nun mit Sack und Pack mit nach Hause. So geht das.
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25. September / Th Heute
stechen wir in See Richtung Portugal Festland. Die Windprognosen
sind nicht optimal, aber sie ändern ständig. Wir rechnen mit
etwa 8 Tagen.
Unter Bilder sind noch die letzten Bilder der Azoren zu finden.
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21. September / Ju Auf
den ersten Blick sind alle 5 Azoreninseln der Mittelgruppe
ähnlich oder gleich. Grün, hügelig, windig mit rasch wechselnden
Wolkengebilden, geprägt von Kühen und somit auch Käse, derselbe
Typ relativ kleiner, gedrungener Häuser aus lokalem Gestein mit
repräsentativem Mäuerchen drumherum, aber alles verziert mit
manchen Kübeln bunter Farbe. Alle vulkanischen Ursprungs mit den
letzten Ausbrüchen vor 50 und 120 Jahren und somit in
jedem Ort ein paar Ruinen, aus deren eingestürztem Dach ein
Feigenbaum, Büsche oder dieses fast betäubend gut riechende
Unkraut wuchern. Einerseits wird ziemlich viel gebaut,
anderseits steht an fast jeder Ecke ein Haus zum Verkauf. Die
Azoreaner scheinen ein wettergegerbter, eher kleiner und
korpulenter Schlag zu sein. Auf den zweiten Blick sind sie immer
noch ähnlich, aber doch unterschiedlich typisch. (Ich
kompensiere hiermit Thomas' minimalen Gebrauch von Adjektiven
:-)) Auf der fünften, Graziosa, waren wir nicht.
Faial: blaue Hortensienhecken überall,
am Strassenbord und als Gebietsabgrenzung, deshalb auch Ilha
azul genannt; weite, grosse Weiden
Pico: winzige Rebberglein eingefasst
von wärme- und feuchtigkeitsspeichernden schwarzen
Lavasteinmäuerchen; der markante Kegel des Vulkans
Saõ Jorge: Steilklippen mit sogenannten
Fajas. Dort, wo sich ein Lavastrom über das steile Gelände ins
Meer ergoss, bildete sich ein fruchtbares, praktisch flaches
Stück Land, die Faja. Mit Gutshöfen, kleineren Siedlungen und
guter Ertragsfläche darauf.
Terceira: kilometerweit kleine bis
kleinste Weideparzellen umgeben von Steinmäuerchen; die
Stierkämpfe am Strick; auf den Höfen bullige, wüst bellende Hund
ohne Schwanz, die zum Glück alle angekettet sind; wurde als
dritte besiedelt, daher der Name.
In einem der Büchlein über die Inseln habe ich
gelesen, dass der Umfang all der Steinmäuerchen aneinander
gereiht mehr als einmal rund um den Erdball reiche. Meiner
Meinung nach ist das keinesfalls übertrieben! Dieser Stierkampf
am Strick ist nicht so schlimm wie der in Spanien, der Stier
wird weder gestochen noch abgestochen. Er wird an ein langes
Seil gebunden durch die Gassen gehetzt, rutscht auf den
Pflastersteinen aus, schlittert über den Strassenrand ins
Hafenwasser und jagt allem nach, was sich bewegt. So kann jeder
als 'Torero' mitmachen, manchmal bewaffnet mit einem Regenschirm
um den Stier zu ärgern. Dessen Hörner sind dick mit Klebband
entschärft. Aber natürlich kann ein Tritt oder Kopfstoss der
Tiere einen arg quetschen oder seinerseits aufs Pflaster
schleudern. Scheints halte der Pfarrer den Strick unter
Kontrolle und kann somit seine männlichen Schafe einem mehr oder
weniger starken Adrenalinstoss aussetzen ... Brot und Spiele.
Tierquälerei scheint es mir dennoch zu sein.
Die Azoren und die Inselgruppe Madeira gehören zu Portugal,
geniessen aber einen gewissen Status von wirtschaftlicher
Autonomie. Genau wie in Südafrika sind hier die Restaurants und
Cafés strikte rauchfrei. Die Regelung wird diszipliniert
eingehalten. In Südafrika habe der Umsatz etwa ein Jahr lang
schon ein bisschen gelitten, hier wurde es erst ab Januar 2008
rauchfrei und es scheint keine Probleme zu geben. Wir haben in
beiden Ländern nachgefragt. Da das Gesetz für Terrasse und
Garten nicht gilt, wurden von vielen Cafés kleine Holzpodeste
auf die Strasse hin gebaut. Während der Sommerzeit wird das
fleissig genutzt, auch von uns - sofern der Autoverkehr
einigermassen auf Distanz ist - und über den Winter sind hier
wie in Südafrika die Temperaturen jenseits von entspanntem
draussen Sitzen. Sicher sind diesbezügliche Bauvorschriften hier
nicht so streng wie bei uns, dafür muss die freie Fahrt für
freie Bürger auf den Strassen innerorts auch nicht absolut
hindernisfrei und breit wie für drei Traktoren sein. Wir haben
nun den Unterschied erlebt und das Essen sowieso, aber auch auch
das einfache Trinken in einem Beizli ohne lästigen Qualm als
sehr angenehm empfunden. Krass spürbar war dann der Unterschied
wieder im nicht rauchfreien Namibia. Vorgestern in einem
hübschen Resto, es gab feine Pizzas, gingen die Gäste kurz auf
die Strasse um der Lust zu frönen, begleitet übrigens vom Wirt.
Auf diese Verbesserung in der Schweiz freuen wir uns. Unser
Fazit: in anderen Ländern gab es auch ein paar
Anpassungsschwierigkeiten, aber es wurde durchgezogen, wird nun
problemlos eingehalten und von (fast) allen, inklusive dem
Personal, sehr geschätzt.
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15. September / Th Heute
sind wir nochmals ein Haus weiter, nämlich nach Praja da
Vitoria, an der Ostküste von Terceira. Die Marina hier ist nur
halb so teuer, wie die in Angra war. Und sie hat gratis WiFi.
Und Praja ist auch ein schöner Ort.
Von hier aus werden wir dann Richtung Portugal in See stechen,
so in einer Woche sollten wir unterwegs sein.
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14. September / Th Die
letzten zwei Tage haben Julia und ich auf dem Bike trainiert,
damit wir dann wieder ein wenig fit sind, wenn wir zurück in die
Berge kommen. Wir haben die Insel Terceira ein wenig erkundet
und dabei herausgefunden, dass eine gute Karte Gold wert ist.
Hier zu biken ist sehr schön, wenn man den richtigen Weg findet.
Das ist nicht ganz einfach, da es nur so eine touristische Karte
gibt. Da sind zwar viele Strassen und Wege eingezeichnet, aber
eben nur die wichtigsten. Da kann ein 'bei der nächsten
Abzweigung müssen wir links' schon zur Lotterie werden, da
ausser der gesuchten Strasse vorher noch ein paar andere links
abgehen. Wegweiser haben sie hier auch noch nicht gross zum
Einsatz gebracht (ausser auf den Hauptstrassen). Mit ein paar
mal umkehren und ein paar mal fragen (Antwort meist auf
portugiesisch, ergänzt mit Handzeichen) findet man aber wirklich
schöne Bikerouten. Es ist ziemlich hügelig und zum Glück ist das
Wetter zur Zeit meist bewölkt bis bedeckt. In der Schweiz würde
man bei solchem Wetter zu Hause bleiben, weil es innert Kürze zu
regnen anfangen würde. Hier aber bleibt es praktisch immer
trocken, wir wurden nie wirklich verregnet.
Und dann gibt es viele sogenannte Naturschwimmbecken. Das sind
Orte im Meer, dort wo es felsig ist, ausgerüstet mit Leitern,
meist einem mit ein paar Mauern geschützten Pool sowie WCs und
Duschen. Da kann man dann ein gemütliches Bad nehmen nach der
ganzen Bike-Anstrengung.
Vorgestern haben wir unterwegs in den Bergen eine Vulkanhöhle
besichtigt. Diese entstand, als nach einem Vulkanausbruch ein
Teil der Lava zurückfloss. So entstand ein etwa 100 m tiefer
Schacht mit einer etwa 10m weiten Öffnung an der Oberfläche.
Über einen Zugangsstollen und Treppen kann man die Höhle
begehen.
Gestern dann sind wir Richtung Westen aufgebrochen. Das Ziel war
ein kleiner Ort, wo ein grosses religiöses Fest stattfinden
sollte. Von überall auf der Insel marschieren Leute dorthin,
irgendwie um Busse zu tun oder so. In Serreta gehen sie dann in
die Kirche um zu beten. Anschliessend wird dann zünftig
gefestet, so wie wir gehört haben, die ganze Nacht. Am Sonntag
geht dann das Programm weiter mit Blasmusik und einem Umzug, am
Montag gibts Stierkampf in den Strassen (da wird der Stier an
einem langen Seil angebunden und mit Feuerwerksgeknalle wild
gemacht. Und dann jagt er so die mutigen Torreros durch die
Strassen (und die weniger mutigen dürfen aus sicheren Plätzen
zuschauen)).
Als wir dort ankamen, waren immer noch die Vorbereitungen im
Gange. Unterwegs hatten wir aber schon viele 'Pilger' gesehen.
Alles entlang der Hauptstrasse, zum Teil mit Schlarpen, zum Teil
barfuss. In einer Bar haben wir dann einen zurückgekehrten
Auswanderer getroffen. Er hat 25 Jahre in den USA gelebt und ist
seit vier Jahren wieder hier. Er hat uns das ganze Fest ein
wenig erklärt. Falls wir gut essen möchten, könnte er uns noch
einen Tipp geben. Der angegebene Ort lag auf unserer Route und
so beschlossen wir, dort vorbei zu schauen. Es war noch früher
Nachmittag und so radelten wir gemütlich zurück und hielten noch
in einem der Felsenbäder ausgiebig Siesta. Die erste der beiden
empfohlenen Essbeizen war leider am Samstag geschlossen, die
zweite machte erst um 19 Uhr auf. Da wir an den Velos kein Licht
hatten und nicht ohne bei Nacht die engen Strassen zurück nach
Angra radeln wollten, fuhren wir die paar Kilometer zurück zum
Schiff. Glücklicherweise fuhr noch ein Bus in diese Richtung und
so landeten wir dann, frisch geduscht und geschniegelt, per Bus
wieder bei der Beiz. Als wir eintraten dann die Überraschung:
auf den meisten Tischen stand ein RESERVADO Schild. Zum Glück
waren wir früh dran und bekamen noch einen Tisch. Wir hatten
wohl einen Geheimtipp entdeckt. Das Essen war ausgezeichnet, das
Dessert ein Traum. Und günstig wie selten. Als wir gingen,
standen die Leute vor der Tür Schlange. Zurück nach Angra kamen
wir dann per Autostopp. Nach einigem Warten nahmen uns dann drei
junge Frauen mit, die auf dem Weg in die Disco waren.
Erstaunlich, dass alle drei kaum Englisch konnten. Über die
Messerli aus Müllers Weinschule haben sie sich aber trotzdem
sehr gefreut. So geht das.
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10. September / Th
Gestern abend, nach einer grossen Portion Carbonara, sind wir in
Velas ausgelaufen mit Ziel Angra do Heroísmo, auf der Insel
Terceira. Die Windprognosen sagten schönen Westwind voraus. Die
gut 50 Meilen würden wir also locker schaffen bis zum nächsten
Morgen. Ausserhalb des Hafens setzten wir bei gut 15 Knoten Wind
die Segel und segelten los, entlang der Südküste von São Jorge.
Bald liefen wir über sechs Knoten, zum Teil über sieben - da
würden wir ja mitten in der Nacht ankommen. Nach Sonnenuntergang
wurde der Wind aber sehr launisch. Mal stark, mal schwach, mal
gar nicht mehr, mal von hinten, dann wieder von der Seite, dann
sogar auf die Nase. So dümpelten wir stundenlang vor uns hin und
kamen kaum vom Fleck - so würden wir ja nie ankommen. Mit Hilfe
des Motors fuhren wir dann aus dem Gebiet zwischen den Inseln
Pico und São Jorge heraus und da hatten wir dann auch wieder
Wind. Als ich um 5 Uhr zu meiner Wache antrat, hatten wir noch
20 Meilen vor uns. Und so liefen wir dann gegen 9 Uhr in der
Marina von Angra ein, um 9:30 sassen wir an unserem Liegeplatz
beim Frühstück.
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6. September / Th Als
Klaus vor 10 Jahren in Horta vorbeikam, hatte er Peter
angetroffen. Er lebte damals zum Teil in der Schweiz und zum
Teil auf Faial. Sie waren ins Gespräch gekommen und Peter
segelte spontan auf der WAHOO von Faial nach San Miguel mit.
Julia und ich segelten dazumal die Etappe von San Miguel nach
Portugal mit. Damals hatten wir Peter nicht getroffen, sondern
uns sozusagen die Klinke in die Hand gegeben. Klaus hatte keinen
Kontakt mehr gehabt mit Peter und wusste daher nicht, wo er in
der Zwischenzeit lebt. Wir haben dann versucht, mit den modernen
Kommunikationsmitteln eine Telefonnummer herauszufinden - leider
ohne Erfolg. Da Peter auch ein Segler war und oft am Hafen in
Horta sei (wenn er denn auf Faial ist), würde er uns schon
entdecken, meinte Klaus. Und nach fast zwei Wochen geschah das
dann auch. Peter tauchte da auf, mit Silke, einer Nichte Peters aus Deutschland, welche zur
Zeit bei ihm in den Ferien ist. So wurden wir spontan zum
Abendessen eingeladen.
Am Donnerstag war guter Wind angesagt und wir hatten beschlossen
nach Velas auf der Nachbarsinsel São Jorge zu segeln. Dort gibt
es eine ganz neue Marina und wir wollten uns diese Insel auch
noch anschauen. Am Morgen war es windstill, so dass wir das
Schiff im schmalen Hafen problemlos wenden konnten. Nachdem der
Papierkram erledigt war, begannen wir die Leinen zu lösen. Genau
in dem Moment tauchten Peter und Co. nochmals auf. Spontan
hatten wir die Idee, dass Silke mit uns die 20 Meilen nach Velas
mitsegeln und dann am Abend mit der Fähre wieder zurückfahren
könnte. Nach kurzem Zögern entschloss sie sich, sich das nicht
entgehen zu lassen. So fuhren sie nochmals kurz mit dem Taxi nach
Hause, um ein paar Sachen für die kurze Überfahrt zu holen. Eine
Stunde später stachen wir in See. Leider hatten wir am Anfang
nur wenig Wind, später kam er dann praktisch von hinten und wir
rollten ziemlich stark. Nach ca. vier Stunden kamen wir dann in
Velas an und wurden vom Hafenmeister sehr freundlich empfangen.
Die Passagiere waren sehr froh, als wir wieder im ruhigen
Wasser des Hafens lagen.
Nach dem Abendessen machte sich Peter auf den Weg zurück nach Horta. Silke entschloss sich, auf
der WAHOO zu übernachten und am andern Tag mit Julia und mir
zusammen São Jorge mit dem Auto zu erkunden.
Gestern morgen hat es geregnet und sogar hin und wieder
gedonnert, aber nach dem Frühstück sah man bereits wieder blauen
Himmel zwischen den Wolken. Und so machten wir dann gestern eine
Inselrundfahrt. São Jorge ist lang (56 km) und schmal (max. 8
km), in der Mitte durchschnittlich 700 m hoch und der höchste
Punkt ist 1053 müM. Die Küsten sind meist steil abfallend. Es
gibt viel Wald und in den höheren Lagen weiden Kühe (die Insel
ist bekannt für ihren Käse). Auf der Nordseite war es neblig und
es regnete, auf der Südseite war das Wetter aber angenehm. Wir
schlossen den Tag ab mit einem Abendessen in dem Restaurant, das
wir bereits auf Faial erfolglos gesucht hatten. Diesmal fanden
wir es problemlos - und es hat sich gelohnt!
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27. August / Th Gestern
und vorgestern haben wir Fajal mit dem Mietauto erkundet. Wir
sind um den bis über 1000 müM hohen Vulkankrater gewandert (gut
8 km) und haben den vor 50 Jahren neu entstandenen Vulkan (Google
Earth) im Westen der Insel besucht. Dort gibt es ein erst
vor einer Woche eröffnetes Informationszentrum, das den
damaligen Ausbruch und die Folgen sehr gut dokumentiert. Die
Ausstellung steckt noch ein wenig in den Kinderschuhen, ist aber
wirklich gut gemacht.
Auf den höheren Lagen der Insel sieht es in etwa aus wie in den
FL Bergen: grüne Wiesen, fette, glückliche Kühe, Bäume und
Büsche. Der grosse Unterschied zum Malbun sind die vielen,
vielen Hortensien, die grosse Bereiche bedecken. Sie sind leider
schon fast verblüht, aber immer noch schön zum Anschauen. Der
Krater des Vulkans hat einen Durchmesser von etwa 3 km und ist
bis 500m tief. Dieser Vulkan ist aber schon lange nicht mehr
aktiv.
Gestern wollten wir, da wir noch das Mietauto hatten, in einem
etwas weiter entfernten Restaurant essen gehen. Im Yachtclub
hatte es einen ansprechenden Flyer gehabt und so sind wir dann
in diesen Ort gefahren. Das Restaurant haben wir aber nicht
gefunden. Also haben wir angerufen und nach dem Weg gefragt. Wir
sollten einfach mal weiterfahren, dann komme dann ein Wegweiser.
Leider ohne Erfolg. Also suchten wir einen markanten Punkt - die
Kirche - und riefen nochmals an. Also, da sei eine Kreuzung mit
vier Strassen - unsere hatte aber nur deren drei. Des Rätsels
Lösung: Die Beiz ist auf einer andern Insel. Der Ort heisst zwar
gleich, aber eben die Insel ist eine andere. Leider steht davon
auf dem Anschlag nichts. Wir haben dann aber trotzdem noch gut
gegessen.
Hier noch die Google Earth
Koordinaten von unserem aktuellen Standort.
Für uns ist jetzt klar, wohin wir auswandern würden, wenn wir
denn würden: auf die Azoren. Das Klima ist das ganze Jahr über
angenehm, es gibt viele frische Früchte (Trauben, Feigen,
Melonen, Ananas, Äpfel, Orangen, ...) und auch sehr guten
Espresso und alles zu sehr vernünftigen Preisen (Espresso:
50...60 Cent). Auch die Immobilienpreise sind hier noch nicht
sehr hoch.
Aber zuerst kommen wir jetzt dann mal wieder zurück in die
Schweiz ...
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24. August / Th Horta
gefällt uns gut. Die meisten Häuser sind gut erhalten, die
Strassen sind meist eng und zum Teil steil. Es hat viel Grün und
einen schönen Markt. Das Wetter ist, bis auf heute, wo es eher
trüb und sogar regnerisch ist, wie bei uns an schönen
Sommertagen. Die Temperaturen sind irgendwo um 25°, das Meer hat
ca. 22°.
In der Marina haben wir einen sehr guten Liegeplatz im hinteren,
sehr ruhigen Teil des Hafens. Die Hochsaison geht langsam vorbei
und daher hat es auch nicht mehr so viele Touristen.
Gestern haben wir mal ein bisschen Strandurlaub gemacht, ein
schöner dunkler (vulkanischer) Sandstrand, absolut klares Wasser
und alles in Gehdistanz. Heute waren wir Tauchen. Die Sicht ist
so gut wie seit dem Roten Meer nicht mehr, es gibt keine
Korallen, dafür interessante Felsformationen und Höhlen. Grosse
Fische haben wir leider nicht gesehen.
Die nächsten zwei Tage werden wir die Insel mit dem Auto
erkunden, hoffentlich wieder bei schönem Wetter.
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21. August / Th / Ju
Heute morgen um 2 Uhr sind wir in Horta auf der Azoreninsel
Faial angekommen. Die letzten 140 Meilen mussten wir motoren, da
der Wind sich irgendwie zur Ruhe gesetzt hatte. Gestern nach dem
Mittag kam dann wieder Wind auf, allerdings aus West-Nordwest
statt wie erwartet aus Ost-Nordost. Unser Kurs war 330, also
Nord-Nordwest. Da der Wind sowieso zu schwach zum Segeln war,
beschlossen wir unter Motor weiterzusegeln (= Motorsegeln).
Dabei geben die Segel auch noch einen gewissen Vortrieb. Als der
Wind aber immer mehr zulegte, mussten wir bangen, ob wir unser
Ziel erreichen können. Wir hätten auch noch einen Ausweichhafen
auf einer andern Insel gehabt, mit Kurs Nordost, was bei diesem
Wind gut gegangen wäre, allerdings noch ein Stück weiter gewesen
wäre. Aber Julia und ich hatten nach bald drei Wochen langsam
die Nase voll und wollten endlich wieder festen Boden unter den
Füssen haben.
Diese Etappe war für uns wohl die anstrengendste. 18 Tage lang
hart am Wind segeln, zum Teil tagelang mit 20-30 Knoten Wind,
war nicht so lustig. Wir hatten gehofft, nach etwa 10 Tage auf
den Kanaren zu landen, aber mit den zu dieser Zeit wehenden
Winden hat das nicht geklappt. Wir haben das gewusst, oder
zumindest geahnt und hatten daher die Azoren als Ausweichziel
eingeplant. Normalerweise segelt man von Westafrika gemütlich in
die Karibik und dann über die Bahamas und die Azoren zurück nach
Europa. Da braucht man halt nochmals ein Jahr und so haben wir
diese Abkürzung genommen.
Die nächsten paar Wochen werden wir jetzt noch auf den Azoren
verbringen und dann - hoffentlich - gemütlich die letzte Etappe
nach Portugal vor dem Wind segeln.
Faial ist die westlichste Insel der mittleren Azoren. Die Inseln
sind alle vulkanischen Ursprungs. Der Vulkan auf dieser Insel
ist gut 1000 Meter hoch. Derjenige auf der Nachbarsinsel Pico
ist über 2300 Meter hoch. Mal schauen, ob wir noch einen dieser
Berge besteigen können. Wir haben zwar noch nicht wirklich die
typischen Segler-Storchenbeine, aber grad kräftige Wandermuskeln
auch nicht mehr ... Gestern übrigens hatten wir, leider nur aus
der Ferne, springende Delfine auf ihrer Jagd gesehen und endlich
wieder einmal einen einsamen Wal, der fleissig vor sich hin
blies. Man entdeckt sie ja nur aufgrund ihrer Fontäne.
Irgendwann während der langen Fahrt hatten wir auch die erste
Schildkröte allein im weiten Ozean vorbeidriften sehen.
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16. August / Th Wir sind
jetzt etwa 300sm südlich von Santa Maria, der südöstlichsten
Insel der Azoren. Meistens haben wir viel Wind und es ist
entsprechend ruppig. Dafür haben wir schon ein paar schöne
Goldmakrelen gefangen und gegessen.
Sonst alle gesund und mehr oder weniger munter.
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12. August / Th Wir leben
noch, haben aber nicht sehr viel Strom. Sind bald auf der Höhe
der Kanaren, aber zu weit im Westen. Fahren weiter auf die
Azoren.
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7. August / Th Um die
Halbinsel von Dakar sind wir gut herumgekommen, dann gings mit
westlichen Winden zügig nordwärts. Dann hatten wir nur noch
wenig Wind, mussten motoren, dann kam immer mehr Wind, 24h mit
je zwei Reffs. Gestern dann für ein paar Stunden guten Wind,
jetzt sind wir wieder am motoren.
Wir sind jetzt etwa auf der Höhe des Kap Blanc, bei 21° Nord.
Mal schauen, wie es weiter geht.
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2. August / Th Nun also
gestern machten wir uns mit dem Taxi auf den Weg zur Residenz
des Botschafters. Ziemlich viel Verkehr überall und dann, mitten
im Gewühl, verklemmt das Gaspedal und der Motor läuft nur noch
mit Vollgas. Motor abstellen, Haube öffnen, 'herumchlütterlä',
probieren, ... Nach 5 Minuten läuft die Karre wieder. Und wir
sind auch schon in der richtigen Strasse. Nach zwei Minuten
fahren wir vor. Schweizerfähnli, Lampione, Fackeln weisen uns
den Weg. Begrüsst werden wir vom Botschafter und seinen
MitarbeiterInnen. 10 Mal Händeschütteln, dann sind wir im
riesigen Garten. Zwei grosse Zelte gegen den Regen (war aber
nicht nötig), kaltes Buffett, warmes Buffet, Raclettebuffet,
Käsebuffet, zwei Getränkebuffetts. Raclette, Bündnerfleisch,
Olmabratwürste, Waadtländer Weisswein - alles nur vom feinsten.
Etwa 300 Leute, die Hälfte Weisse, die andere Hälfte Schwarze.
Hauptsächlich wird französich gesprochen, aber man hört auch
Schweizerdeutsch. Bald haben wir Kontakt mit einer Gruppe junger
Leute. Ein Thurgauer Lehrerpaar - sie machen ein halbes Jahr
Auszeit von der Schule und arbeiten hier in einem Guesthouse
einer Mission. Dann wirds spannend: Julia wird aufgrund des
Dialekts gefragt, ob aus dem Rheintal, dann fällt der Ort
Sevelen - und dann grosses Staunen und Gelächter: sie bekommt
Antwort - jetzt im gleichen Dialekt. Der Mann ist doch
wirklich vom Sevelerberg, ein Jahr jünger als Julia und kennt
ihre beiden Brüder. Zu Julias Vater ging er in die BMS. Das Paar
mit 3 Kindern lebt seit 10 Jahren in Dakar. So klein ist die
Welt.
Wir hatten noch viele interessante Gespräche, haben uns die
Bäuche vollgeschlagen und den Schweizer Wein genossen. Die
Ansprache des Botschafters habe ich nicht so mitbekommen (war
wohl auf französisch).
Nach gut 2 Stunden waren die Buffets gebodigt und wir machten
uns wieder auf den Heimweg per Taxi. Das war nochmals ein wenig
Abenteuer, so mit Abkürzungen durch rauchiges Industriegelände,
über von LKWs aufgewühlte Schlammpisten, es war uns nicht ganz
geheuer. Klaus meinte, eine Fahrt wie in einem Fellini-Film.
Aber am Ende sind wir wieder auf dem Schiff angekommen.
Alles ist bereit zur Abfahrt. Wir warten noch auf das frische
Gemüse und dann wollen wir uns noch von allen verabschieden. Und
dann stechen wir in See. Inschallah!
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1. August / Th Morgen
brechen wir auf Richtung Norden. Die Windprognosen sind gut, wir
sollten einige Zeit Westwind haben und damit Richtung Norden
segeln können. Ob wir auf den Kanaren oder auf den Azoren
ankommen, werden wir dann sehen.
Heute abend gehts noch in die Residenz des Schweizer
Botschafters zur 1. Augustfeier - mal schauen.
Unter Bilder sind noch die letzten
Bilder aus Senegal zu finden. In nächster Zeit werden wir uns
wohl nur kurz melden.
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